Studierende lernen zunehmend online und bezeichnen das Internet als ihre Hauptinformationsquelle bei der Bearbeitung von studienbezogenen Aufgaben. Im Vergleich zum Studieren in Lernumgebungen vor Ort oder auf kuratierten Lernplattformen mit bereitgestellten elektronischen Lernmaterialien, erfordert das selbstgesteuerte Lernen im Internet besondere Fähigkeiten, um die Qualität und Zuverlässigkeit der Informationsquellen und deren Inhalte zu bewerten.
Trotz der umfangreichen Forschung zur Mediennutzung in formalen Lehr-Lern-Settings gibt es wenig Studien zum selbstgesteuerten Online-Lernen von Studierenden, zur Verarbeitung und Auswahl von Online-Informationen und zu den maßgeblichen Einflussfaktoren auf die Nutzung von Online-Quellen im Hochschulstudium.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert seit September 2023 die interdisziplinäre Forschungsgruppe „Critical Online Reasoning in Higher Education (CORE)“ (FOR 5404).
Das Ziel in CORE ist es zu verstehen, inwieweit Studierende im Hochschulstudium in einer Online-Informationslandschaft wie dem Internet mit seinen großen Qualitätsunterschieden selbstgesteuert korrekte Informationen aus zuverlässigen Online-Quellen beschaffen, beurteilen und verwenden können, um fundiertes Wissen zu erwerben, studienbezogene Aufgaben zu erledigen und erfolgreich zu studieren.
In der ersten Förderphase (2023-2027) soll die Entwicklung des Critical Online Reasoning von Studierenden in Online-Lernumgebungen mit einem multidisziplinären theoretischen Rahmen, einer Längsschnittstudie, methoden-integrativen Ansätzen und Analysen sowie einer innovativen Forschungsinfrastruktur (u.a. mit einer digitalen Assessment-Plattform auf Azure Lab) untersucht werden.
Die internationale Forschungsgruppe CORE setzt sich aus 65 Forscher:innen (Professor:innen, Doktorand:innen und Postdocs) aus 16 Disziplinen zusammen, die in standortübergreifenden Arbeitsstrukturen interdisziplinäre, methodenintegrative Forschung betreiben.